Auch in diesem Jahr fand das traditionelle Prinzenmahl in der guten Stube der Stadt Neuss statt und Politik, Wirtschaft, Verwaltung und die Vertreter der Gesellschaften waren der Einladung ins Zeughaus gerne gefolgt. Jakob Beyen, als Präsident des Karnevalsauschusses, eröffnete die Versammlung mit der erstaunlichen Information, dass im Qurinus Beweise zu finden sind, die belegen, dass das Stippeföttchen in Neuss um 1500 erfunden wurde und nicht, wie bisher angenommen, in Köln. Dann dankte er Jutta Stüsgen, die auch in diesem Jahr das Essen sponserte. Er wies auf die Aktion „Jeck mit Respekt“ hin und dankte Verwaltung und die Hilfsdienste für ihre Unterstützung und ihren Einsatz. Dann bedankte er sich noch einmal bei allen für die 12-jährige Unterstützung, stellte Andreas Pickert als seinen designierten Nachfolger vor, der sich am 30.06. den Delegierten zur Wahl stellen wird, und machte deutlich, dass der Karneval in Neuss sehr gut aufgestellt ist und ihm um dessen Zukunft nicht bange ist.

Als Gastredner des Vormittags hatte man Frederic Knaudt eingeladen, der Mitgründer des Start-Up PICNIC in Neuss ist. Er beschrieb anschaulich und unterhaltsam, warum der Start in Neuss erfolgte und welche Startschwierigkeiten es gab und wie eine von zehn Seniorinnen in Kaarst den entscheidenden Hinweis zur innvollen Argumentation gab. Beim Vorstellen des Konzepts erkannte sie, dass das Ganze ja so war wie früher, als der Milchmann noch die Mich brachte. Amüsant war auch die Anekdote, wie eine Mitarbeiterin vor der ersten Teilnahme am Kappessonntagsumzug durch das Werfen einzelner Bonbons in den Büros errechnen wollte, wie viele Kamellen man braucht. Die Rechnung ging nicht auf, es waren eindeutig zu wenig Kamellen. Insgesamt war es sehr interessant einen kleinen Blick hinter die Kulissen eines Start-Up zu werfen. Der KA bedankte sich mit einer Marzipantorte mit dem Bild vom Prinzenwiegen.

Als nächster Redner betrat Reiner Breuer die Bühne und begrüßte als Schirmherr alle Anwesenden, wies auf die Aktion „Jeck mit Respekt“ hin und dankte Frederic Knaudt für die Anregung, denn jetzt wüsste er, dass er sich als Milchmann verkleiden würde. Dann kam die große Überraschung des Vormittags. Reiner Breuer dankte Jakob Beyen für die letzten 12 Jahre als Präsident des KA und das er noch gar nicht richtig glauben kann, dass er im Juni wirklich aufhört. Er betonte, dass unter seiner Führung der Karneval in Neuss eine enorme Entwicklung genommen habe. Deshalb habe er dem Rat vorgeschlagen, Jakob Beyen das große Stadtsiegel der Stadt Neuss zu übereichen, die höchste Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben hat und der Rat habe dem parteiübergreifend und einstimmig zugestimmt. Jakob Beyen dankte dem Bürgermeister für die große Ehre und betonte, dass dies auch eine Auszeichnung für das ganze Team ist, mit dem er die letzten zwölf Jahre gearbeitet hat.

Als nächster Redner trat jetzt der Landrat an das Mikrofon und hielt einer seiner bekannt launigen Reden. Er wies auf den Unterschied zwischen Gänseessen und Prinzenmahl hin, nämlich, dass der Prinz den Saal wieder im Ganzen verlassen kann. Dann machte er deutlich, dass die Städte im Kreis reich und der Kreis selbst arm sei und sprach über Armut, Demut und Bescheidenheit im Kreis. Ob ihm das im Saal abgenommen wurde, kann man auf Grund der lachenden Gesichter durchaus anzweifeln und ob er das selbst ernst gemeint hat, ist auch nicht sicher. Jedenfalls hatte er die Lacher auf seine Seite und zum Schluss noch einen besonderen Orden für Jakob Beyen dabei. Das Präsidium des KA bedankte sich nicht nur mit einem Gruß aus Erkelenz, sondern auch mit einem Ordensbord für seine bescheidenen Ordenssammlung, da er 11 Jahre, also närrisch- als Landrat im Amt sei.

Im Anschluss trat das Neusser Prinzenpaar auf die Bühne und verteilte noch ein paar Orden und auch das Prinzenpaar aus Mönchengladbach hatte seinen Auftritt und die Gelegenheit zumindest zwei Orden zu vergeben.

Letzter Programmpunkt war der Auftritt von Heinz Allein, der Unterhalter, bekannt aus der Stunksitzung. Hier lernten wir, dass er überall auftritt, dass bei drei Promille irgendwas in der Cola gewesen sein muss und wir jetzt, dass Bionade nicht schmeckt und fragen uns, wo der Mett-Igel geblieben ist.

Zum Abschluss kamen dann noch einmal Bernd I. und Conny I. auf die Bühne und performten ihr Sessionslied. Mit den Schlussworten von Jakob Beyen endete auch diese gelungene Veranstaltung und jetzt geht es in den Straßenkarneval und alle hoffen auf Sonne und wenig Wind.

(ht)